Die aufwendig und kostbar gestaltete Bilderwand aus der Renaissancezeit setzt Szenen der Liedensgeschichte Jesu mit der endgültigen Bestimmung des Menschen in verbindung, durch Kreuz, Leiden und Tod zur Auferstehung und ewigen Vollendung.
Deshalb ist zuoberst die überlebensgroße Schnitzfigur des Seelenbegleitres Michael angebracht, der mit einer Dalmatik bekleidet ist (liturgisches Gewand des Diakons) und ein betendes Menschenkind in den Himmel geleitet.
Die Kirchenpatrone Joahnnes der Täufer und Agnes mit dem Lamm - ihrem himmlischen Bräutigam - stehen hervorgehoben in Stichbogennischen neben der Darstellung des Gartens Getsemani, der Hauptnische mit der gemalten Soldateska und Judas im Hintergrund.
Seit 1931 wird der tonnengewölbte Innenraum zum Gedenken an die Opfer der Kriege und zu stiller Einkehr von der eindrucksvollen Pietà.
Seit 1992 erinnert ein von Bildhauer Michael Vogler geschaffenes Standbild des seligen Pater Rupert Mayer (1876-1945) an den großen Münchner Volksprediger, der auch mehrmals in Oberstdorf auf der Kanzel stand.
Der 1950/51 aufgelassene Friedhof, auf dem die Vorfahren der Altoberstdorfer Geschlechter ruhen, wird an der Südseite - zum Kurpark hin angrenzend - vom sogenannten "Ablass" bestimmt, einem offenen Arkadengang mit sechs flachen korbbogigen Jochen unter einem Satteldach. In vierzehn Nischen sind die einzelnen Passionsszenen des Kreuzwegs Christi angebracht, deren Betrachtung die Gläubigen, verbunden mit einem Ablass, vor allem an Feiertagen und in der Fastenzeit zum mitfühlenden Nachgehen und Erleben des Leidensweges Christi anregen soll.